Quer durch Sydney fuhren wir mit unserem neuen Begleiter, sein Name ist übrigens TWIKI. Keine Panik, den Namen haben wir uns nicht ausgedacht, dieser steht an der Beifahrertür. Twiki wird uns auf jeden Fall in den nächsten 5 Wochen begleiten, und hoffentlich treue Dienste leisten.

Ein wenig planlos saßen wir im Auto. Ohne Ziel steuerten wir durch die große Stadt. Linksverkehr, eine uns unbekannte Stadt, alles war neu für uns. Wo sollen wir nur anfangen? Es gibt einfach zu viel zu sehen. Richtung Norden, in die Berge oder doch direkt ans Meer? Nach einer kurzen Lagebesprechung war klar:

Erste Station – ALDI – schließlich brauchten wir ja etwas zu Essen um in der Wildnis zu überleben. Zweite Station – Tankstelle – ohne Sprit würden wir auf australischen Boden nicht weit kommen. Gott sei Dank hat unser Windows Phone eine Navi App. Ohne die wären wir absolut aufgeschmissen.

Nach dem wir alles erledigt hatten, haben wir uns für einen Start in den Blue Mountains entschieden. Down Under wir sind bereit für dich. Nur etwa eine Autostunde entfernt befindet sich das dieses wirklich schönes Naherholungsgebiet mit tollen View Points, grünen Wäldern und vielen Wandertracks. Wäre da nur nicht der verdammte Nieselregen. Da wir keinen der tollten Spots besuchen konnten, das lag an den Sichtweiten unter 10 Meter, haben wir uns im CAMPS 6, ein Camping Atlas, einen Campspot in der Nähe herausgesucht.

CAMPS 6 bietet:

  • Kartenmaterial
  • Campsites
  • Free Camps
  • Rest Areas
  • GPS Koordinaten

Die Unterschiede liegen in der Ausstattung und im Preis. Ein Must für jeden der mit dem Auto durch Australien reisen möchte.

1. Tag

Wie auch immer, unser Ziel war die Stadt Katoomba. Für die erste Nacht entschieden wir uns auf einem Free Campground zu bleiben. Rastplatz 482 – Old Ford Reserve. Mitten im Wald an einem kleinen Fluss gelegen, schlugen wir unser Lager auf, holten die Gaskocher raus und machten es uns bequem.

2. Tag

Nach einer sehr erholsamen Nacht mussten wir am nächsten Tag leider feststellen, dass das Wetter nicht einen Deut besser geworden ist. Was nun? Mit der Hoffnung dass, der Himmel noch aufreißen würde, fuhren wir erst einmal in die Stadt und machten das, was man macht, wenn es regnet, einkaufen und Wäsche waschen. Fast wir Daheim. So war das zwar nicht geplant, aber was muss das muss. In Washing World waren wir dann unsere nächsten 10 Dollar los, hatten dafür aber auch wieder einen ganzen Sack frischer Wäsche. Es regnete immer noch. Also ging es im Landesinneren weiter in Richtung Blackheath. Zu unsere Überraschung klarte es auf und wir legten einen Stop beim Mt. York View Point ein. Ein unglaublicher Ausblick, Seen, kleine Orte, gelbe Felder, die Berge im Hintergrund. Nur leider hielt die Freude nicht allzu lange, ein paar Minuten später kamen sie schon, die dicken grauen Wolken. Schnell zurück ins Auto und weiterfahren. Wir beschlossen einfach so lange zu fahren bis das Wetter besser wird. Nach einer Weile gaben wir auf und suchten uns einen Platz für die Nacht. Campsite Lake Lyell (20 A$ – unpowered) sollte es sein. Wir wollten eine warme Dusche und uns etwas aufwärmen. Wir stellten TWIKI ab und genossen den phänomenalen Blick auf den See. Als kleinen Bonus dinierten wir am Abend mit ca. 10 Kängurus. Das war unser Highlight am 2. Tag. Bisher hatten wir nur tote am Straßenrand gesehen.

3. Tag

Am nächsten Morgen ging unsere Reise weiter in Richtung Cootamundra. Vorbei an Weidefeldern, großen schwarzen Kühen, Scharfen und Wälder mit Wahrhinweisen das auf den nächsten 2 Km jederzeit Koalas, Kängurus oder Wombats aus dem Wald springen könnten. Gemütlich fuhren wir über den Highway und genossen die Landschaft. Manchmal zogen wir kleine Blechlawinen hinter uns her, aber das war uns egal schließlich wollten wir auch alles genau ansehen. Und endlich, die Fahrerei hatte sich geloht – Sonne! Wir durchforsteten wieder den CAMP 6 und fanden einen Free Campground in der Nähe des Ortes Bethunga. Über eine 4 Km lange Schotterpiste fuhren wir und erreichten das Bethunga Dam Reserve (795). Zwischen Kühen, und mit Blick auf einen kleinen See parkten wir unser Auto. Philipp schmiss den BBQ an und in der Abendsonne wärmten wir unsere Nasen. Neben uns parkte ein weiteres Auto. Wir gingen rüber und fragten ob sich das Mädel auf ein Bier zu uns setzen möchte. Ihr Name ist Jana. Nach kurzer Vorstellungsrunde stellte sich heraus, dass sie auch aus Deutschland ist aber schon seit 9 Jahren in Australien lebt. Neugierig fragten wir was Sie hier macht. Schafe schären! OK – interessant! Sie plauderte etwas aus dem Nähkästchen und gab uns noch den einen oder anderen Tipp, dann gingen wir zu Bett. Ein starker kühler Wind war aufgezogen und es wurde eh etwas ungemütlich.

4. Tag

Eigentlich wollten wir uns bis Albury durchschlagen. Ganz so weit sind wir dann doch nicht gekommen. Auf unser Reise stoppten wir unter anderen in Waaga Waaga (übersetzt: Lande der vielen Krähen, kurz auch nur Waaga). Wir schlenderten ein wenig durch die Shopping-Straße und trotzten so dem Regen, welcher uns über Nacht wieder eingeholt hatte. Wir kauften uns eine Plane, falls der Regen anhalten würde, falls nicht könnten wir es auch noch als Sonnensegel nutzen. Wir werden sehen. Weiter ging es mit dem Auto in den Ein-Straßen-Ort Culcairn. Kleine niedliche Geschäfte mit tollen Reklameschildern und Palmen säumten die Straße. Nur wenige Meter weiter war auch schon unser Caravan Park (808). Ein paar ältere Leute saßen vor ihren Wohnmobilen herum und beobachteten uns. Zum Glück hörte es auf zu regnen und nach eine Dusche waren wir auch wieder tau frisch.

5. Tag

Sonne! So gefiel uns das. Weiter ging die Fahrt durch diese tolle Landschaft. Viele Felder waren verdürrt, es hatte zum Teil seit fast 2 Jahren nicht mehr geregnet. In der Map war ein „Big Thing“ eingezeichnet – Big Ned Kelly. Wir beschlossen in Glenrowan auszufahren und uns das mal etwas näher anzugucken. Eine große Statue stand mitten im Ort. Das bedeutet also Big Thing! Ein älterer Mann schrie durch den Ort und forderte alle auf zur nächsten Show zu kommen. Wir fühlten uns angesprochen und wagten den Weg in das kleine Haus. Hinter uns verriegelte er dann die Türen. Ganz alleine standen wir in der Eingangshalle. Let the show begin! Ned Kelly ist eine Buschlegende in Australien. In der Show wurde uns in verschiedenen Räumen seine Geschichte erzählt, kostete 25 A$ pro Person und war es nicht wert. Weiter ging die Fahrt über den Highway. Am Lake Nillahcootie (194) machten wir noch einen Stop um Mittag zu essen. Hier kann man übrigens super Wassersport machen. Danach ging es weiter zum Toolangi Recreational Reserve (230). Mitten im Wald, fast etwas unheimlich aber super schön. Wir waren ganz alleine. Nur wenige Minuten entfernt war eine Kiwi Winery – wir müssten natürlich probieren. Fazit: Kiwi Cider ist OK. Der Wein ist zu sauer. Kiwis wachsen übrigens auch an rebenähnlichen Bäumen und werden im Sommer „gelesen“. Diesen Campground hatten wir nicht wegen der Winery ausgesucht, sondern weil er a) kostenlos und b) nur noch ca. 1 Stunde von Melbourne entfernt war. Wir wollten am nächsten Tag nicht mehr allzu lange fahren. Ein wenig später trudelten dann doch noch 2 weitere Camper ein. Nach einer Runde Frisbee, lauschten wir noch dem lauten Vogelgezwitscher und dann ging es ins Bett.

Melbourne wir kommen!

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